Manipulationen des Narzissten - Gaslighting
- Vanessa
- 13. Feb. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Apr.
Narzisstischer Missbrauch braucht eine Basis, um überhaupt erst stattfinden zu können: Kontinuierliche Realitätsverdrehung.
Gaslighting ist ein schleichendes Gift des Narzissten mit dem Ziel für seinen Missbrauch ein sicheres Nest zu schaffen. Familie und Partner sollen zu loyalen und schweigsamen Zinnsoldaten werden, die es dem Narzissten möglich machen sollen seine „perfekte“ Fassade für sein Umfeld aufrecht zu erhalten, während er hinter den Kulissen seine Tyrannei ausleben kann. Ohne Konsequenzen.
Beim Gaslighting stellt der Narzisst die Wirklichkeit seines Gegenübers permanent und kontinuierlich in Frage. Der Narzisst provoziert und schafft Situationen, in denen er seinem Gegenüber Schaden zufügt, nur um bei Nachfragen oder direkter Ansprache mit einer Verdrehung der Tatsachen zu reagieren. Typische Aussagen sind dabei:
„Das war alles ganz anders“
„Ich war das nicht, das warst du“
„So etwas würde ich nie sagen/tun“
oder
„So war das nicht gemeint“
„Das bildest du dir nur ein“
„Das war doch nur ein Scherz“
Auf Dauer „lernt“ das Gegenüber seiner eigenen Wahrnehmung zu misstrauen und stellt das toxische Verhalten des Narzissten nicht mehr in Frage. Der Narzisst ist ein geübter Lügner, der selbst in den absurdesten Situationen und dem offensichtlichsten Fehlverhalten seinerseits bei seiner „Wahrheit“ bleibt.
Insbesondere bei emotional engen Beziehungen, wie dem Partner oder den Kindern, richtet Gaslighting enormen Schaden an. Was sich nicht nur in einem geringen Selbstwertgefühl des Gegenübers äußert, sondern auch in psychischen Problemen und Störungen. Diese Form der psychischen Gewalt zählt nicht ohne Grund zu den gefährlichsten und perfidesten Methoden des narzisstischen Missbrauchs. Durch viele Äußerungen, die nur so „nebenher“ getroffen werden oder Situationen, die eigentlich banal anmuten, lässt sich Gaslighting oft schwer nachvollziehen – selbst wenn man sich darüber bewusst ist. Es lässt das Opfer oft nur mit einem diffusen Gefühl zurück, dass hier etwas falsch läuft ohne es genau benennen zu können. Oder es wird direkt vergessen.
Das Opfer steht dann alleine und hilflos gegen das missbräuchliche Verhalten da, weil es selbst die vielen Vorfälle kaum benennen kann.

Doch das Ziel des Narzissten wird immer erreicht: Das Opfer zweifelt an seiner eigenen Wahrnehmung über das erfahrene, echte (!) Unrecht und Leid. Die Lügen des Narzissten werden zur Wahrheit seiner Opfer.
Im besten Fall kann der Narzisst noch die Schuld und die Verantwortlichkeiten auf das Gegenüber schieben: „Ich war das nicht, das warst du“ oder „Ich musste das tun, weil du das getan/gesagt hast.“ Über Jahre angewendet findet ein Prozess der Verzerrung statt, der es dem Narzissten erlaubt seinen Missbrauch nicht nur fortzusetzen, sondern auch zu steigern. Aus banalen Alltagslügen werden verschiedenste Formen der Gewalt und Unterdrückung.
Auch erlaubt das Gaslighting dem Narzissten relativ unentdeckt vor dem Umfeld zu agieren. Schließlich lassen sich viele schädlichen Taten mit Worten, wie „Das hat die Person XY nur falsch verstanden“, „Das ist übertrieben“ oder „Das war alles ganz anders“ relativ leicht vor den Augen Dritter verwischen. So muss der Narzisst wieder keine Rechtfertigungen für sein offensichtliches Fehlverhalten leisten, sondern kann die Verantwortlichkeit leicht auf das Opfer schieben. Obwohl eine deutliche Missbrauchssituation vorliegt, wird nun das Opfer zum Problem erklärt.
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