Neid und Eifersucht - Emotionen im toxischen Familiensystem
- Vanessa
- 30. Dez. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Eines der Merkmale des toxischen Familiensystems und des narzisstischen Missbrauchs ist die Ungleichbehandlung der Kinder. In der ungerechtfertigten Bevorzugung und Herablassung der Geschwister spiegelt sich der neidvolle und missgünstige Charakter des narzisstischen Elternteils wider.
Nicht nur wird durch dieses destruktive Verhalten der Mutter oder des Vaters das harmonische Verhältnis der Geschwister gestört, sondern es soll auch bewusst Eifersucht zwischen den Kindern angezettelt werden. So leben Narzissten wieder ihre eigenen negativen Gefühle von Neid und Eifersucht an ihren Kindern aus.
Der narzisstische Elternteil schafft bewusst emotionale Abhängigkeiten, die durch ein emotional stabiles Verhältnis zwischen den Geschwistern, aber auch zwischen Kind und dem anderen Elternteil gefährdet werden würden. Konkurrenz ist für den Narzissten nicht zu ertragen, und auch ein narzisstischer Elternteil sieht Konkurrenz ganz klar sowohl in seinem Partner wie auch in seinen eigenen Kindern. Sein Ziel ist es deshalb alle so unterdrückt wie möglich zu halten.
Das Narzissten ihren Kindern nichts gönnen, sieht man an ihrem fehlenden Lob, der mangelnden Anerkennung und der beim Lieblingskind gleichzeitig gelebten Überhöhung: Hier gibt es zwar mitunter auch Lob, aber entweder für nichts bzw. nur wenn das Kind sich so verhält wie der Narzisst das momentan von ihm erwartet. Lob und Kritik sind beim narzisstischen Elternteil immer nur an falscher Stelle zu finden. Warmherzige und ehrlich gemeinte Worte der Anerkennung gibt es nicht. Später wird sich dieser neidische Charakterzug auch in der finanziellen Ausbeutung oder an der Partnerwahl der Kinder zeigen. Indem der Partner der inzwischen erwachsenen Kinder als Konkurrenz betrachtet und entweder denunziert oder manipuliert wird.
Kommt der narzisstische Elternteil selbst aus einem Geschwisterverhältnis, so projiziert er auch hier ungefiltert seine eigenen Emotionen aus Kindheitstagen, wie Eifersucht und Konkurrenzdenken auf seine Kinder. Dabei ist eine gewisse Eifersucht zwischen Geschwistern überaus normal und gesund: So entwickeln Kinder u.a. ihre eigene Identität, eben nicht nur in Harmonie, sondern auch in Konflikten mit ihren Geschwistern. Diese Konflikte werden in einem gesunden Familiensystem jedoch nicht von einem Elternteil gefördert und provoziert – eben wie das bei narzisstischem Missbrauch der Fall ist.
Dieser Minderwertigkeitskomplex in Bezug auf die Ausbildung einer eigenen Identität, die sich durch ein gesundes Maß an Verbindung und Abgrenzung entwickeln sollte, wird in das einfache Schema „Geliebtes Kind – Ungeliebtes Kind“ übertragen.
Der Narzisst spiegelt sich dabei selbst als das ungeliebte Kind seiner eigenen Kindheit. Er ist jedoch nicht in der Lage die Komplexe in Bezug auf die eigene Identität zu überwinden, weshalb der narzisstische Elternteil in keinem Fall in der Lage ist auch nur eines seiner Kinder fair oder liebevoll zu behandeln. Jedes seiner Kinder steht in einem Bezug zu den zerstörerischen Anteilen der narzisstischen Persönlichkeit.
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